Ohrrüben haben es gut: Sie fürchten allenfalls hungrige Hasen und all zu bissige Ohrwürmer, aber Viren – die können ihnen nichts anhaben. Einen Mundschutz müssen sie deshalb nicht tragen, was ein Glück ist, denn der würde beim Singen und Geschichtenerzählen nur stören. Ohrrüben lieben den Duft von Blumen und Gräsern in ihrem Garten und deshalb kann man sie bei schönem Wetter häufig sehen: Sie sitzen im Gras, wo sie nach Ohrwürmern Ausschau halten, klettern gerne auf Obstbäume und lauschen den Vögeln neue Melodien ab.
Da Ohrrüben aber gerne mit Menschen zusammenarbeiten, sind natürlich auch sie ein bisschen von diesem Corona-Ding betroffen: Menschen dürfen nicht mehr gemeinsam singen, Konzerte geben und auch im Studio muss man Vorsichtsmaßnahmen und Abstandsregeln einhalten. Wie aber entstehen dann neue Ohrrüben-Lieder?
Unser Song „Riesen oder Feen“, den wir im April für den Deutschen Kinderliederpreis aufgenommen haben, entstand unter solch erschwerten Bedingungen.
Kinderliederpreis? War da nicht mal was?
Oh, ja, verzeiht uns bitte, dass wir hier gar nicht darüber berichtet haben. Das haben wir vor lauter Freude wohl vergessen: Im letzten Jahr haben wir mit unserem Mitsinglied „Schubidum-bayah!“ den 9. Platz belegt und sind auf der Gewinner-CD gelandet.
Auch in diesem Jahr wollten wir wieder teilnehmen, denn die Themenvorgabe klang verlockend: „Komm, wir spielen!“
Zusammen spielen, das ist ja überhaupt das Tollste, was es gibt, haben wir uns gedacht, denn wenn wir spielen, können wir alles sein: Riesen, Feen, Hexen, Vampire, Aliens, Monster oder sogar Steuerberater und Gesundheitsminister!
Die Idee für einen neuen Ohrrübensong war geboren, Text und Musik waren bald geschrieben, aber wer sollte das singen? Mindestens zwei Kinder, das war uns klar, doch die Corona-Regeln im April waren so streng, dass man nicht mal eben Kinder ins Studio einladen durfte.
Aber wie ein altes Ohrrübensprichwort sagt: Kommt der Gärtner nicht zur Möhre, kommt die Möhre zum Gärtner! Ohrrübentonmeister Jens hatte sich also Mikrofone, Kopfhörer, Notebook und jede Menge Kabel eingepackt und ist kurzerhand nach Berlin-Hermsdorf gefahren, wo Emilia und Antonia wohnen – zwei besonders talentierte Nachwuchssängerinnen.
Mit langen Kabeln und großen Sicherheitsabständen entstanden dann die Gesangsaufnahmen für „Riesen oder Feen“. Das war für alle nicht so ganz leicht, aber die beiden Mädels haben so großartig mitgemacht, dass es eine Freude war!
Natürlich ist das Lied, wie auch im letzten Jahr, erst auf den letzten Drücker fertig geworden und so gingen die Ohrrüben mit Startnummer 99 (von insgesamt 99 Beiträgen) in den Wettbewerb. Aber das ist schön, denn wir lieben Schnapszahlen!
Also, hört mal rein in „Riesen oder Feen“, drückt uns die Daumen und bleibt gesund. Auf dass wir bald wieder alle ohne Mundschutz und Abstand singen und spielen können!